Klein aber sehr fein | Boutiquehotels in Deutschland

Foto Matador Lodges

Interview mit Laura Imdahl - Matador Lodges, Chiemsee

1, Liebe Laura, was hat deine Familie bewegt, das Projekt Matador Lodges zu starten?

Das Haupthaus, unsere Villa hat eine Gesichte und die beginnt mit der Gründung von Windsurfing Chiemsee - der kreative Kopf dahinter: mein Vater Martin. Nachdem er sich entschieden hat die Marke 1992 zu verkaufen, entstand unsere Sport - / Fashionbrand Matador. Die Marke ist mit Ihm und seinen Anforderungen an Design und Funktionalität gewachsen. Neben einer gleichnamigen Pferdezucht gab es noch viele weitere Projekte, die er initiiert hat. Der Wunsch einen Ort zu kreieren, indem unsere Interpretation von Luxus in Form von Design, Service und eine bestimmte Art zu Denken erlebbar gemacht werden kann, war immer präsent - und so kam es zu den Matador Lodges.

2, Was galt es bei Standortwahl, Größe des Hotels und Design zu beachten?

Die Standortwahl war aufgrund der Markengeschichte tatsächlich schon vorgegeben. Natürlich haben wir uns trotzdem gefragt, ob dieser Standort für ein derartiges Konzept Sinn macht. Unsere Antwort: definitiv - da wir zum Einen nur wenige Minuten vom Chiemsee entfernt sind, gut erreichbar zwischen München und Salzburg liegen und zum Anderen dem touristischen Trubel unmittelbar am See durch unsere etwas versetzte Lage entgehen. Die Größe des Hotels hat sich einerseits aus den Gegebenheiten des Grundstücks ergeben und andererseits wollten wir immer einen Ort schaffen, der genügend Platz bietet für Begegnungen, aber eben auch um sich als Hotelgast aus dem Weg gehen zu können. Zudem ist das schöne, dass wir mit 4 Cottages und 4 Apartments gut in der Lage sind unsere Lodges allein als Familie zu betreiben. Um in der Zukunft leichter expandieren zu können, wurde auf dem Gelände bereits die Grundversorgung für 4 weitere Cottages angelegt. Für die Architektur war ausschließlich mein Vater zuständig. Wichtig waren ihm dabei, dass sich alle Wohneinheiten gekonnt in die gegebene Landschaft integrieren und dass ausschließlich wertige, langlebige und nachhaltige Materialien verwendet werden. Das Interior-Design war größtenteils Aufgabenbereich von meiner Mutter und mir - ein Mix aus über Jahrzehnten gesammelten Einzelstücken und modernen Elementen. Die Herausforderung für uns: neben dem Faktor Design nicht die Funktionalität zu vernachlässigen.

3, Warum war für Euch ein besonders gutes Bett so wichtig bzw. wie ist die Wahl auf COCO-MAT gefallen?

In einem Hotel, in dem die Priorität auf Erholung und Wohlfühlen liegt, gibt es wohl nichts wichtigeres als ein besonders gutes und vor allem erholsames Schlaferlebnis. Die Entscheidung fiel dann sehr einfach, da wir nicht nur besonders toll in Euren Betten geschlafen haben, sondern auch die Philosophie in Hinsicht auf Nachhaltigkeit und Qualität zu 100 % teilen.

4, Seht ihr Euch als Hotel, Bed & Breakfast oder als Pension?

Als erstes war für uns klar: wir wollen ein Hotel sein, aber eben ein ganz besonderes. Wir haben kein eigenes Restaurant, bieten aber ansonsten viele Dienstleistungen, die es in einem Hotel auch gibt. Nachdem die Linie in der gesamten Branche, speziell auch bei unserem Konzept immer mehr zwischen Hotel, Bed & Breakfast und Ferienwohnung verschwimmt, tendieren wir aktuell eher dazu uns als Luxury B & B zu positionieren. Rein aus dem Gedanken, dass wir eben kein klassisches Hotel mit 24 Stunden-Rezeption und Restaurant sind.

5, Mit welchen Herausforderungen seid ihr konfrontiert?

Auch wenn ich es selber nicht mehr hören kann, stellt der Mitarbeitermangel auf jeden Fall eine Hürde da. Wie schon gesagt, arbeitet bei uns die ganze Familie mit. Für eine der wichtigsten Positionen in einem Hotel - dem Housekeeping, ist es allerdings gerade fast unmöglich jemanden zu finden.

6, Worin seht ihr euren Vorsprung und Mehrwert gegenüber großen Hotels/ Hotelketten?

Ein großer Vorteil ist, dass wir uns aufgrund unserer Größe immer wieder flexibel an neue Herausforderungen anpassen können - ein Punkt, der super wichtig geworden ist. Neben dem wichtigsten Mehrwert: dem persönlichen Service frei nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“, bieten wir unseren Gästen natürlich ein besonderes Ambiente mit großen Anspruch an Design, Architektur und Privatsphäre. Ich bin auch stark der Meinung, dass unpersönliche Leistungen zunehmender ersetzbar werden. Gäste, die zum zweiten Mal zu uns kommen, schreiben mir oft schon Ihre Vorfreude per WhatsApp - das ist der entscheidende Mehrwert!

7, Welchen Bereich möchtet ihr in Zukunft mehr ausbauen und stärken?

Seit den 1,5 Jahren nach der Eröffnung haben wir auf jeden Fall bemerkt, dass es eine große Nachfrage im B2B-Bereich gibt - ob Offsite, Workshop oder Firmenjubiläum. Ich denke, das besondere bei uns ist, dass wir einen Rückzugsort bieten, der neben einem kreativen Umfeld auch die Möglichkeit für tolle Teamaktivitäten rund um den Chiemsee bildet. Daher werden wir unser Angebot dahingehend ausbauen und weiterentwickeln.